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Aktualisiert: 3. Mai 2024


Naturheilpflanzen & Kräuter | Das "Schöne ausdauernde" oder mit "ewig Schöne" zu übersetzende Lateinische Bellis perennis für Gänseblümchen, ist im Volksmund unter anderem auch als Tausendschön, Katzenblümchen, Regenblume, Massliebchen, Monatsröserl, Margritli (schweizerisch), Angerblume oder Osterblume bekannt, im Englischen wird es Daisy genannt. Als ganzjährig blühende (Februar bis November), winterharte und weitverbreitete mehrjährige Wild-, & Wiesenpflanze, zählt es zu den bekanntesten Pflanzenarten Mitteleuropas. Es wächst und gedeiht bevorzugt auf kurzgehaltenen Rasen- & Weideflächen und ist eine recht anspruchslose robuste Zeigerpflanze. Die Blütenköpfchen öffnen sich am Vormittag und richten sich nach dem Verlauf der Sonne aus (heliotrop), am Abend und bei schlechtem, feuchtem Wetter & Regen schließen sie sich wieder.

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Abb.:1) Bellis perennis - Heilpflanze des Jahres 2017, Bild Pixabay / User Optimusius1


Verwendung | Als Heilpflanze wurde das Gänseblümchen nachweislich schon seit dem Mittelalter in Europa genutzt und wertgeschätzt. Die Blüten & Blätter werden auch heute noch volksheilkundlich als Heilmittel bei Hauterkrankungen, Quetschungen & Prellungen und zur Wundheilung & Blutstillung, bei Verdauungsbeschwerden oder Leberleiden, Appetitlosigkeit, bei schmerzhafter oder ausbleibender Regelblutung, Kopfschmerzen, Schwindelanfällen, rheumatischen Beschwerden oder Schlaflosigkeit verwendet. Auch als Hustenlöser kommt das Gänseblümchen , dank des reichlichen Saponingehalts (Bayogenin) zum Einsatz.

Des Weiteren enthält die Pflanze noch ätherische Öle, Bitter-, Gerb-, und Schleimstoffe, Flavonoide (Farbstoffe & Antioxidantien) sowie verschiedene Mineralien (Eisen & Magnesium) und Vitamin C. Man kann die Blüten und Blätter der Pflanze, z.B. frisch gepflückt als Rohkost oder als Salatbeigabe verzehren (herb aromatisch, leicht nussiger Geschmack), getrocknet als Tee genießen oder weiterverarbeitet zu Salben und Tinkturen (Heilpflanzenauszüge mit Alkohol oder Natron) für Allerlei Gebrechen auch äußerlich anwenden. Aus den Knospen der Blüten lassen sich zudem Kapern herstellen, die geschmacklich den echten kaum nachstehen.



Steckbrief | Gänseblümchen (Bellis perennis) / kostenloser Download als PDF

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Abb.:2) Steckbrief mit Beschreibungen der Pflanze


Geschichtliches | Der französische König Ludwig IX (1240-1270) nahm das Gänseblümchen, neben der Lilie in sein Wappen auf und verhalf ihm damit zu einiger Berühmtheit. Er ließ sich auch einen goldenen Ring fertigen, der einen Gänseblümchenkranz darstellte.


Die "Naturalis historia" (Naturgeschichte) ist eine extrem umfangreiche, in lateinischer Sprache verfasste Enzyklopädie (37 Bücher) des antiken römischen Historikers und Schriftstellers Gaius Plinius Secundus (Plinius der Ältere) aus dem 1. Jahrhundert. Dort beschrieb er kurz: „Das Bellis (Gänseblümchen) wächst auf den Wiesen und hat eine weiße, etwas ins Rötliche gehende Blüte. Mit Artemisia (Beifuß) aufgelegt, soll es von größerer Wirkung sein.“ Dies belegt, dass bereits die Menschen der Antike, Kenntnis von der heilbringenden Wirkung bestimmter Pflanzen hatten und diese auch gezielt nutzten konnten.

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Abb.:3) Gaius Plinius Secundus starb beim Ausbruch des Vesuv, 79 n.Chr. in Stabiae, seine Werke, wie die Naturalis historia überdauerten die Zeiten in vielen Abschriften.


Geht man in der Historie noch etwas weiter zurück, so scheint es, dass das Gänseblümchen bereits bei einer antiken Hochkultur, nämlich bei den Babyloniern eine wichtige Stellung einnahm bzw. zeremonielle Rolle spielte. So zeigen sich beim rekonstruierten und imposanten Ischtar-Tor (ausgestellt im Pergamonmuseum Berlin), einem der alten nördlichen Stadttore von Babylon (im heutigen Zentral-Irak am Euphrat gelegen), mit seiner angeschlossenen Prozessionsstraße, aufwendig gearbeitete reliefierte und glasierte Tonziegelmotive.

Neben den Darstellungen von Löwen, Stieren und Drachen, die Symbole für die Hauptgottheiten der Hauptstadt Babyloniens waren, finden sich immer wiederkehrende Blütenmotive. Laut Wissenschaft, wurden Tor und Prozessionsstraße in ihrer endgültigen Form unter der Herrschaft von Nebukadnezar II. (605–562 v. Chr.) errichtet.

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Abb.:4) Rekonstruiertes Ischtar-Tor & Relieffliesenmotive der Prozessionsstraße


In den sumerischen Königsgräbern von Ur (Mesopotamien, heutiger Irak), aus dem dritten Jahrtausend vor Christus (Altertum), fand sich ein Kopfschmuck, der mit seinen floralen Motiven von der Natur inspiriert, aus goldenen Bändern und Blättern, Lapis- und Karneolperlen sowie vergoldeten Blumen (laut Wikipedia, Stand 26.04.2006, Gänseblümchen) bestand.

Der Archäologe Charls L. Woolley entdeckte in den späten 1920er Jahren, das sogenannten Königsgrab (PG800) in der altsumerischen Stadt Ur, mit den altertümlichen ästhetischen Prunkstücken (Diadem, Kopfschmuck & Umhang). Diese zählten zu den, in ihrer Farbe und Opulenz beeindruckenden und überwältigenden Grabbeigaben von (Königin, Hofdame oder Priesterin) Puabi (Pu-A-Bi "Wort meines Vaters"), die auf ca. 2500–2300 v. Chr., in die 1. Dynastie von Ur datiert wurden.

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Abb.:5) Schmuck & Siegel Puabi´s und eine alte Keilschrift-Tontafel


Die Sumerer waren die erste Hochkultur, mit einem eigenen Schriftsytem, diese Aufzeichnungen haben sich in Form von Keilschrift-Tontafeln erhalten. Mit Hilfe eines Schreibgriffels wurden dabei waagerechte, senkrechte und schräge Keile in weichen Ton gedrückt, auch sogenannte Rollsiegel (zylindrische Siegel, deren Mantelfläche mit einer eingravierten Darstellung & Schriftzeichen versehen waren) blieben erhalten.


Mystik, Mythos & Traditionen | Bei den alten Germanen, soll das Gänseblümchen, der Göttin Freya geweiht gewesen sein und galt wohl als Symbol des Neubeginns des Lebens im Frühjahr. Wenn die Göttin mit ihrem Wagen über die Wiesen fuhr, soll hinter ihr das Gras zu sprießen und die Blumen zu blühen begonnen haben.

Einer Pflanze, die die Fähigkeit besitzt ganzjährig zu blühen, muss wohl unbestritten, etwas Göttliches bzw. Zauberhaftes und Magisches innewohnen. Dies dachten sich wahrscheinlich bereits unsere Urahnen, denn nicht anders lässt es sich erklären, dass oft Blütenkränze bei Frühjahrs- & Sommerfesten zu Kopfschmuck geflochten und von Jungfrauen & Mädchen getragen wurden oder auch die Blütenblätter gezupft als Orakelspruch, z.B.: "liebt mich, liebt mich nicht..." herhalten mussten.

Diese uralten Gebräuche und Riten haben sich teilweise bis in unsere heutige Zeit, wenn auch nur regional, traditionell erhalten können. Der Vegetationsbeginn und die Erneuerung des Lebens im Frühjahr standen dabei aber immer im Vordergrund.


Märchen | Der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen (1805 - 1875) widmete eines seiner Kunstmärchen, in seinem Sammelband "Sämtliche Märchen"(1860) einer Wiesenblume, bekannt als "Das Gänseblümchen".

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Abb.:6) Der weltweit berühmte dänische Märchenautor H.C.Andersen



Rezepte | Hier ein paar Ideen & Anregungen, was man alles Kulinarisches aus dem Gänseblümchen zaubern kann. Die Blüten der Pflanzen sollten vorzugsweise bei schönem Wetter um die Mittagszeit gesammelt und rasch verarbeitet werden.


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Blütentee vom Gänseblümchen

Zutaten:

  • 2 TL frische Gänseblümchenblüten

  • 250 ml Wasser

  • ggf. Honig oder Zucker (nach Vorliebe)

Zubereitung:

Das Teewasser sprudelnd kochen über die Blüten in einer großen Tasse oder Kanne gießen. 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, Blüten anschließend Abseihen und den Tee am besten ungesüßt genießen.

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Pesto aus Gänseblümchenblättern Zutaten:

  • zwei Handvoll abgewaschene Blätter

  • Pinienkerne (alternativ Sonnenblumenkerne oder Cashewnüsse)

  • Olivenöl (nach Augenmaß)

  • Salz & Pfeffer

  • Parmesan oder Pecorino (nach belieben)

Die Pinienkerne (alternativ Sonnen-blumenkerne oder Cashewnüsse) in einer Pfanne leicht Anrösten. Jetzt alle Zustaten miteinander, in einer Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab zu einer pestoartigen Konsistenz zerkleinern, ggf. noch Olivenöl zugeben. Zur längeren Aufbewahrung, das Pesto in ein kleines Schraubglas füllen und die obere Schicht im Glas mit Öl bedecken. Dieses im Kühlschrank oder Dunkel und Kühl lagern und nach dem Öffnen rasch verbrauchen.

Gänseblümchenkapern

Zutaten:

  • 100g Gänseblümchenknospen

  • 100ml Essig

  • 50ml Wasser oder Weißwein

  • 1/2 Tl Salz

  • Die Ernte der Gänseblümchenknospen ist etwas Zeitaufwendig!

Zubereitung: Das Wasser (oder Wein) mit dem Essig und Salz aufkochen lassen. Danach die Knospen dazu geben und alles 5 Minuten, auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln lassen. Anschließend mit der Flüssigkeit heiß in kleine Schraubgläser umfüllen und diese sofort verschließen. Die Kapern nach dem Abkühlen der Gläser noch etwa 2 Wochen ziehen lassen.

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Süße Quarkspeise mit Gänseblümchenblüten

Zutaten:

  • 20-30 frische Gänseblümchenblüten

  • 250 Gramm Quark nach Wahl

  • 1 EL flüssiges Süßungsmittel / Honig

Zubereitung: Die Blütenköpfe in einem Sieb abspülen und trocken tupfen. Danach die Blüten mit dem Quark und Honig verrühren. Für eine feinere Konsistenz nur die Blätter der Blüten verwenden. Den Quark in Schälchen abfüllen, ggf. mit einzelnen Blüten oder Früchten dekorieren und bis zum Servieren kalt stellen.

Kandierte Gänseblümchenblüten

Zutaten:

  • 10 bis 15 Stück Gänseblümchenblüten mit Stiel

  • 100 ml Wasser

  • 125 g Zucker

Zubereitung: Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat und anschließend vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die zuvor gewaschenen und abgetrockneten Blüten an den Stielen anfassen, durch den entstandenen Sirup ziehen und auf einem Brett oder auf Backpapier trocknen lassen. Alternativ lassen sich die zuckerglasierten Blüten auch bei 50 °C im Backofen trocknen.

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Eiswürfel mit Gänseblümchenblüten

Zutaten:

  • 10 bis 20 Stück Gänseblümchenblüten (je nach gewünschter Anzahl)

  • Eiswürfelform & stilles Mineralwasser

  • Gefrierfach im Kühlschrank

Zubereitung: Die in Größe passenden & gesammelten Gänseblumenblüten ggf. abwaschen und mit einem Tuch trocken Tupfen. Die Eiswürfelform mit dem stillen Mineralwasser aufgießen und pro Würfelform eine Blüte hinzugeben. Das Ganze mindestens 2 Stunden in das Gefrierfach geben. Die fertigen Eiswürfel mit den eingeschlossenen Blüten als Eyecatcher (Hingucker) zu Limonade oder Getränk der Wahl, z.B. bei der nächsten Sommerparty oder einem Kindergeburtstag servieren.


Warnhinweis | Achtung, dieser Artikel behandelt Gesundheitsthemen. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt. Obwohl die Anwendungen mit Heilkräutern oft eine positive Wirkung auf Beschwerden haben, sollte man vor der Heilpflanzenanwendung immer Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker halten. Bitte beachten Sie dazu auch die Informationen in unseren AGB.

Der Autor übernimmt daher keinerlei Haftung für etwaige Nebenwirkungen oder Schäden irgendwelcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier vorgestellten Informationen ergeben. Es ist ratsam, vor jeder Heilanwendung eine Fachperson beizuziehen.



 
 
 

Aktualisiert: 19. Juni 2024

Fludschen muss es... | "… ganz genau, wenns fludschd, ist beim Sachsen die Welt in Ordnung. Wenn´s nämlich ni fludschd, könnte etwas fehlen, dann wird’s Fourschbar." So schallte der Auftakt des Kabarettisten Uwe Steimle, in feinstem Dresdner Sächsisch sprechend und singend, über das Wurzelwerk der deutschen Seele, unsere Muttersprache.

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Abb.:1 ) Der "Zauberer von Ost" begrüßt sein Publikum im Hyzet in"_Eit_"; ("Z" ist zur Zeit ja etwas problematisch, weil verboten!)


Mit Spannung & Vorfreude betraten wir am Samstag, den 09. April 2022, kurz vor 19.00 Uhr, den Veranstaltungssaal im alten Klubhaus des ehemaligen Hydrierwerks Zeitz, in Elsteraue / OT Alt-Tröglitz und vorweggesagt, wir wurden nicht enttäuscht. So viel geschmunzelt, gelacht und geklatscht hatten wir die vergangenen zwei Jahre nicht mehr. Die Stimmung im Saal war einfach großartig und Herr Steimle gelang es, vor allem den Wahnsinn der heutigen Zeit, mit viel Charme und Witz aufzuzeigen, wortgewandt und humorvoll entgegenzutreten und dem System, seinen Marionetten und der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Das alles „par exellance“.

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Abb.:2) Anekdoten vergangener Zeit & der Irrwitz dieser Tage auf den Punkt gebracht


Er ist und bleibt ein sächsisches Urgestein und man merkt bereits nach den ersten Minuten der Veranstaltung, er ist echt. Er ist einer von wenigen, die sich nicht haben verbiegen lassen, er hat das Herz am rechten Fleck und nimmt kein Blatt vor den Mund. Er ist stolz auf seine Wurzeln, seine Heimat und seine Muttersprache.

Die Geschichten der Menschen, das Werkeln und Wirken der einfachen Arbeiter bzw. das Leben der Leute im Osten, hat Herr Steimle in unzähligen Beiträgen in der Zeit beim MDR, in seiner Show "Steimle´s Welt" porträtiert. Auch heute noch engagiert er sich, sogar noch vehementer für den Frieden, Zusammenhalt und die Kommunikation der Menschen untereinander auf dieser Welt. Der Zauberer von Ost ist unser wahrhaftiger Star des Osten´s.

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Abb.:3) Autogrammstunde nach getaner Arbeit, natürlich noch mit Foto vom Uwe


Seine Kritiker, die die Wahrheit hinter seinen Worten fürchten, würden ihm wohl lieber einen Maulkorb verpassen. Aber Uwe Steimle lässt sich nicht beirren und unterhält sein treues Publikum auch weiterhin, als Kabarettist & Sänger, YouTuber (Aktuelle Kamera) und Schauspieler, sowie Autor von Büchern, wie z.B. diesem: "Wir sind nicht nachtragend...aber wir vergessen auch nichts". Dort schreibt er über "das Letzte von Heute und über das Beste von Gestern".

Es war ein wirklich toller Abend und ein kurzweiliges, lange in Erinnerung bleibendes Programm, welches zum selbstkritischen Denken anregt und motiviert. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste mal Uwe, dann wieder in Zeitz.





Weblinks:


Webseite

Youtube Kanal

Buchtipp auf Amazon

Veranstaltungstipps

Hyzet-Kultur- und Kongresszentrum

 
 
 

Aktualisiert: 24. Mai 2022

Was ist das denn? | Beim Abtragen der Maulwurfshügel im Garten, machten wir im März zufällig eine Entdeckung, der anfangs eher unangenehmeren Art. Um was es sich dabei handelte, sollte sich aber erst später, bei der Recherche im Internet herausstellen. Unter mehreren Maulwurfshügeln im Rasen, kamen extrem viele kleine, braune Würmer bzw. Larven im Erdboden zum Vorschein. Dies war wohl dann auch der Grund für unseren Maulwurf, genau dort nach oben zu graben.

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Abb.1: Larven der Wiesenschnake (Tipula paludosa), sogenannte Wiesenwürmer


Schnakenlarven | Um wen es sich bei diesen augenscheinlichen Würmern nun genauer handelte, war schnell ausgemacht. Im Herbst und Frühjahr können die Larven der Wiesenschnaken nesterweise Kahlstellen im Rasen entstehen lassen, die Grasnarbe wird dann kreisförmig zerstört. Verstärkt werden die Schäden, der sogenannten Wiesenwürmer, meist noch zusätzlich durch das Auftreten von Vögeln, wie Amseln oder Krähen, die an diesen Stellen nach Nahrung suchen, oder eben auch durch Maulwürfe. Wiesenwürmer können bis zu 4 cm lang werden und sind graubraune, walzenförmige Larven der Wiesenschnake (Tipula paludosa), die auch als Schneider, Hans Langbein oder Stelzmücke bekannt ist. Die Schnaken selbst sind harmlos, sie stechen nicht und fressen auch keine Pflanzen. Die Larven jedoch, ernähren sich ausschließlich von Gräsern und deren Wurzelwerk. Bei bedecktem Wetter am Tage, meist jedoch in der Nacht, findet der Schadfraß, vorallem oberirdisch statt.

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Abb.2: Nach der Paarung & Eierablage endet der Lebenszyklus der Wiesenschnaken


Lebenszyklus | Die Wiesenschnake fliegt zwischen Mitte August und Anfang September, bereits kurz nach dem Schlüpfen. Nach einer erfolgreichen Paarung, legt das Weibchen dann etwa 300-500 Eier, ca. 5 Millimeter tief in den Rasenboden.

Ab Mitte September schlüpfen bereits die ersten Larven, um 4 Stadien zu durchlaufen. In den Larvenstadien 1 und 2 fressen sie überwiegend oberirdische Pflanzenteile von Gräsern, im Larvenstadium 3 wird im Boden unterhalb der Frostgrenze überwintert. Zwischen Larvenstadium 3 und 4, zum Frühlingsbeginn, fressen die Larven dann meist dicht unterhalb der Grasnarbe, um dann Mitte Mai die Fraßtätigkeit allmählich einzustellen. Letztendlich, Mitte Juni findet die Verpuppung im Boden statt, bis der Entwicklungszyklus mit dem Schlüpfen neuer Schnaken im Sommer endet und das Ganze von vorne beginnt.


Bekämpfung | Bei stärkerem Befall bleibt meist nichts anderes übrig, als den Rasenboden an den betroffenen Stellen umzubrechen und neu auszusäen. Eine Bekämpfung mit Nematoden (Steinernema carpocapsae), das sind Fadenwürmer die speziell die Larven der Schnaken befallen und abtöten, kann ebenfalls in Betracht gezogen werden. Das düngen der Rasenflächen mit Kalkstickstoff (ca. 30 Gramm pro Quadratmeter Rasenfläche) kann die Tipula-Larven am wirksamsten bekämpfen, gleichzeitig wird der Rasen mit Nährstoffen versorgt. Der Dünger sollte bei feuchter Witterung und möglichst Anfang März, denn dann sind die Larven noch relativ klein und empfindlich, ausgestreut werden.


Fazit | Sollte der Rasen in unserem Garten auf einen eher kleineren, lokaleren Befall mit Wiesenwürmern hindeuten, werden wir der Natur auf natürlichem Wege ihren Lauf lassen. Schließlich stehen die Larven ja auf dem Speißeplan allerlei nützlicher Gesellen, wie z.B. Vögel, Igel oder Maulwürfe. Also einfach "Gras über die Sache wachsen lassen"!




Empfehlungen:


Wiesenschnaken: Schadbild erkennen & Larven biologisch bekämpfen

www.plantura.garden/gartentipps/pflanzenschutz/wiesenschnaken

Wiesenschnake: Braune Stellen im Rasen

www.e-nema.de/service/neuigkeiten/wiesenschnake-braune-stellen-im-rasen/

Tipula-Larven Lebenszyklus

www.maag-turf.ch/news/schaderreger/ein-eigenartiger-winter-dem-die-tipula-larven-dennoch-ueberlebt-haben

Gartenschädlinge bekämpfen

www.plantopedia.de/gartenpflege/schaedlinge/gartenschaedlinge/



 
 
 

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